Die Katastrophenhilfe bei Überflutungen nach Starkregen und Schneeschmelzen ist eine Kernaufgabe des Technischen Hilfswerks. Trotz moderner Technik sind hierbei altbewährte Sandsäcke gefragte Einsatzmittel. Um diese effektiv und erfolgreich einsetzen zu können, übten die Helferinnen und Helfer aus Roth und Hilpoltstein gemeinsam unter fachkundiger Anleitung von zwei Deichverteidigungsexperten ein Septemberwochenende lang am Rothsee.
Am Freitag wurden die theoretischen Kenntnisse aufgefrischt, bevor am Samstag der praktische Teil folgte: Im städtischen Bauhof von Hilpoltstein angekommen, wurden dort knapp 1.000 Säcke per Hand mit Sand gefüllt, mit Rödeldraht verschlossen und anschließend zum leichteren Transport palettiert.
Der Deich an der Rothsee-Hauptsperre eignete sich ideal, um drei verschiedene Schadensstellen zu simulieren. In drei Teams aufgeteilt, trainierten dort die Einsatzkräfte unter fachkundiger Anleitung. Je Schadensstelle war es Aufgabe, eine geeignete Gegenmaßnahme aus Sandsäcken zu errichten, um die Stabilität des Deiches wiederherzustellen. So wurde im Team eine Aufkadung – ein Damm aus Sandsäcken – angefertigt, eine Quellkade zur brunnenförmigen Fassung eines punktuellen Wasseraustritts errichtet sowie eine Sandsackauflast bei einem Böschungsabbruch hergestellt.
Deichverteidigung ist eine schweißtreibende Angelegenheit und bedarf vieler helfenden Hände. Neben der reinen Wissensvermittlung hat die gemeinsame Ausbildung der zwei THW-Ortsverbände auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kameradschaft geleistet und war somit ein voller Erfolg.