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„Ihr seid auf der Gewinnerseite!“ Ein großes Lob für das Engagement des Rother THW

ROTH — Reichlich Lob gab es in der Weihnachtsfeier des Rother Ortsverbands des Technischen Hilfswerks (THW) zu hören. In Richtung des Landesverbandes erklangen allerdings auch deutliche Wünsche, den Investitionsstau zu beseitigen. Zudem galt es, zahlreiche Mitstreiter für langjährige treue Dienste zu ehren beziehungsweise als „Fluthelfer 2013“ auszuzeichnen, was mit vielfachem Applaus bedacht wurde.

Bild: Roth-Hilpoltsteiner-Volkszeitung

Eigentlich gab es dann auch noch mindestens einen weiteren Grund zu feiern: Nämlich das 60-jährige Bestehen des Ortsverbands. Den gleichen runden Geburtstag hatte im November dessen Ortsbeauftragter Wolfgang Jung begehen können. Am Weihnachtstreffen konnte er nun auf ein ereignisreiches Jahr 2013 zurückschauen. Zunächst blickte Jung mit gemischten Gefühlen auf die Zahl von 55 aktiven Helfern, die sich nach dem Wegfall der Wehrpflicht zwar konstant auf diesem Niveau eingependelt habe. Das gelte es aber nun wieder zu steigern und so stehe die Gewinnung neuer Kräfte auch im kommenden Jahr im Vordergrund.
Heuer habe man bei Messen, auf dem Altstadtfest, aber auch in den Schulen die Werbetrommel gerührt. Es sei jedoch „nur unbefriedigend gelungen“, die richtige Personengruppe anzusprechen. 2014 gelte es, mit weiteren Bemühungen und neuen Ideen das Anliegen zu forcieren.
Die bisherigen Mitglieder haben ihr Soll indes mehr als erfüllt. Mit rund 16000 geleisteten Stunden wurde der alte Jahresrekord fast geknackt. Im normalen Berufsalltag entspräche dies etwa einer zweimonatigen Arbeitszeit pro Helfer, rechnete Jung vor. Nachwuchssorgen an sich gäbe es keine. Es habe sich innerhalb der Jugend sogar „eine kleine weibliche Gruppe gebildet“. Allerdings fehle der geeignete Jugendraum für den bereits angedachten Anbau, der dieses Problem lösen könnte, für den aber kein Geld da sei.
Jung nutzte die Gelegenheit, um einigen Mitstreitern zu erfolgreicher Fortbildung zu gratuliere. So hat etwa Christian Zehner die Prüfung zum Junghelfer bestanden und ist in den technischen Zug übernommen worden. Als Kraftfahrer CE wurde Tobias Patzak ausgebildet, Fernmeldespezialist Martin Klompp nahm an Fortbildungen in Luxemburg und der Schweiz sowie an einer Übung in Kroatien teil, vorgesehen war er außerdem für Einsätze in Jordanien und Indonesien.
 
Kampf gegen das Hochwasser
Insgesamt seien die Helfer in diesem Jahr 3800 Stunden im Einsatz gewesen. Dabei habe natürlich die Bekämpfung des Jahrhunderthochwassers in Bayern im Vordergrund gestanden. In Vohburg bauten die Rother Quellkaden, die Altstadt drohte zu überfluten. In Neustadt sicherte man eine Trafostation vor dem Wasser und schleppte eifrig Sandsäcke. In Fischerdorf war das Auspumpen überfluteter Keller gefragt. 29 Helfer in Aktion. Namentlich bedankte sich Jung stellvertretend bei Zugführer Christian Hoffinger, der dort fast eine Woche lang den Einsatz geleitet hatte.
Vom Landtagsabgeordneten Volker Bauer konnten die Bekämpfer des Hochwasser das Abzeichen „Fluthelfer 2013“ der Staatsregierung entgegennehmen. Sie habe damit eine Anregung einer CSU-Bezirksversammlung umgesetzt, bei der man Minister Joachim Herrmann um eine Würdigung der bei jener Katastrophe engagierten Einsatzkräfte gebeten hatte.
Neben der Flut gab es 2013 für die Helfer aus Roth einige weitere Herausforderungen zu bewältigen, wie Jung ausführte. Bei einem Großbrand in Büchenbach war das Hilfswerk mit seinem Ladekran gefragt, ebenso beim Räumen und Beleuchten eines Tiefkühllagers. 832 Stunden lang seien 116 Helfer bei technischen Hilfeleistungen im Einsatz gewesen.
Die eigene Ausstattung könnte besser sein, ließ Jung in seinen Worten durchklingen. Der Gerätekraftwagen II verfüge nun doch schon über „reichlich durchgerostete Stellen“. Ersatzbeschaffung sei hier angesagt. Ein großer Rollcontainer für die Beleuchtungs- oder wenigstens ein kleiner für die Bergungsgruppe seien ebenso vonnöten.
 
Finanziell klamm

Tilman Gold vom THW-Landesverband machte da allerdings nicht viel Hoffnung. Die Haushaltssituation sei schwierig. Nicht einmal bei Ortsverbänden, die von der Schließung bedroht seien, könnten Maßnahmen beziehungsweise Anschaffungen bewilligt werden. Die Nöte des THW hatten Vertreter der verschiedenen Ortsverbände in diesem Jahr bei einem Treffen mit dem noch amtierenden Innenminister Hans-Peter Friedrich in Lauf besprochen, auf das Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler verwies. Der Adressat scheide zwar nun aus dem Amt, man werde aber darauf drängen, dass die Anregungen trotzdem aufgegriffen würden.
Dass es Handlungsbedarf gibt, machte auch Landrat Herbert Eckstein deutlich. Die Jugendarbeit etwa sei die Grundlage für die Zukunft des THW. „Da brauchst Du einfach Räumlichkeiten!“ betonte er. Trotz Defizite in Ausrüstung und an Fahrzeugen aber gelte aufgrund des tollen Teamgeists und der hohen Einsatzbereitschaft: „Ihr seid auf der Gewinnerseite!“ So sagte es zumindest Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer, der sich unter anderem für die Unterstützung bei der BR-Radltour bedankte.
Auch Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer würdigte die gute Kooperation, bevor ein Jahresrückblick in Form eine Videoshow die Weihnachtsfeier krönte. In ihr galt es auch Kameraden für ihre langjährige Treue auszuzeichnen. Es waren dies (in Klammern Art der Auszeichnung beziehungsweise Zahl der Mitgliedschaftsjahre): Karl Goller (Ehrenzeichen in Silber), Stefan Lang und Thomas Teck (Helferzeichen Gold mit Kranz), Fabian Habel und Günter Zehner (Helferzeichen in Gold), Peter Wunschel (20) sowie Ute Goller und Florian Lüftner (je zehn). ley


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